Lucan, Pharsalia IX, 14ff

... risitque sui ludibria trunci.
hinc super Emathiae campos et signa cruenti
Caesaris ac sparsas uolitauit in aequore classes

"... und lacht über das Lächerliche seines eigenen Rumpfes. Von hier fliegt er über das Thessalische Schlachtfeld und die Standarten des blutbefleckten Caesar und über die Flottenteile, verstreut über die See."

Aus Pompeius' Seelenreise lassen sich ein paar subtile Komplexitäten herauszwirbeln. Da schwebt also die Seele des ermordeten Feldherrn über den Orten der Handlung von Buch VIII, die wir Leser eben verfolgt haben, dem Schlachtfeld bei Pharsalos, der Flotte, zuletzt über dem seines Kopfes beraubten Leichnam. Mit Flug und Schau nimmt also die Seele des Feldherrn den Standort und die Perspektive des Erzählers ein -- und unseren eigenen, die wir ja auch gleichsam und geführt von unserem Erzähler, über der Handlung schweben. Mit ihr, der Seele, fassen wir die jüngsten Ereignisse noch einmal zusammen, bevor sie von Cato Besitz ergreift und wir der Handlung weiter folgen, die nun von Cato vorangetrieben wird -- und in Cato durch Pompeius, der in dem einstigen politischen Gegner lebendig bleibt und fortwirkt. So gesellt sich Pompeius also für einen Moment zu uns und nimmt neben uns auf dem Zuschauersessel Platz, außerhalb der Erzählung, der er angehört, und doch immer noch in ihr, denn wir lesen ja immer noch von ihm. Oder umgekehrt sind es wir, die wir uns auf einmal in eine zwischen Erzählerischem und Kosmologischem schwankende Transzendenz gerückt sehen. Und indem Pompeius' Seele diese kurze Schau abhält, wird auf einmal die Erzählung als Erzählung sichtbar, während die Erzählstimme sich ihrerseits in ein noch größeres Außen zurückzieht und auch uns dorthin mitnimmt, von wo aus Pompeius' Seele wieder einer Innenwelt verhaftet erscheint.





Noch einmal Wiedersehen auf Lesbos

Das Wort des Magnus zu Cornelia (VIII, 84f)
... uiuit post proelia Magnus
sed fortuna perit. quod defles, illud amasti.

"Magnus hat die Schlacht überlebt, aber sein Kriegsglück ist dahin. Was du jetzt beweinst, das hast du geliebt."

läßt sich auch anders als rücksichtslos oder zurechtweisend lesen: "Siehe, ich habe alles verloren, die Schlacht, einen Krieg, mein Glück, meine Karriere, meine Machtposition. Ich stehe nackt und bloß, aller Zierde beraubt vor dir. Stehst du zu mir auch noch im Unglück, Liebst du mich auch so, liebst du den, der ich bin, auch wenn ich nichts mehr habe außer meinem Selbst, liebst du dieses Selbst noch?" Versteht man Pompeius so, dann ist umgekehrt Cornelias Rede rücksichtslos und an Pompeius' Appell vorbeigesprochen, dann ist Cornelia diejenige, die nicht zu trösten versteht: "Töte mich, opfere mich den Göttern, stimme den Geist deiner Ex-Frau gnädig durch meinen Tod!" Das ist, kann man sich denken, nicht das, was Pompeius in dieser Lage braucht. Statt ihren Mann zu trösten und ihn ihres Beistands zu vergewissern, bietet sie sich als Sühneopfer an und stellt ihr eigenes schlechtes Gewissen ("ich habe allen meinen Ehemännern Unglück gemacht, ich bin verflucht") zur Schau. Nun, Cornelia, dann mach es halt besser, indem du deinem Mann jetzt die Stütze bist, die er braucht.





Also noch ein bißchen Lucan.

Gliederung von Buch IX:

  • 1--18 Pompeius Seelenwanderung und Kurzgeographie der Himmelsregionen (nach stoischer Lehre)
  • 19--116 Cato versammelt den Rest der Streitmacht und flieht nach Africa. Dort trifft er auf Cornelia, gleichfalls auf der Flucht vom Schauplatz des Mordes an ihrem Ehemann.
  • 117--293 Wiedersehen, Leichenbegängnis, drohende Meuterei und deren Abwendung
  • 294--410 Zug des Cato in Richtung Utica. Syrte
  • 411--619 Wüste, Durst, Tempel des Jupiter Ammon
  • 620--699 Schlangen I. Entstehung (myth. Exkurs)
  • 700--733 Schlangen II. Katalog
  • 734--838 Schlangen III. Giftunfälle
  • 839--949 Schlangen IV. Das Volk der Psylli. Rettung und Winterlager
  • 949--Ende Caesar in Troia und Ägypten

Zusammenfassung

Die Seele Pompeius' verläßt die sterblichen Überreste des Feldherrn und nimmt als treibende Kraft von Catos Geist Besitz. Indem dieser zum Führer der Senatspartei wird , übernimmt er in Buch IX die Protagonistenrolle von Pompeius. In Korfu versammelt er die verstreuten Reste der Flotte, damit die Schiffe nicht in Caesars Hände geraten, und setzt schließlich nach Libyen über, wo sie mit Cornelia zusammentreffen, die ihnen die Nachricht von Pompeius' Ermordung bringt. Auf diese Nachricht hin beschließt ein Teil der Truppe zu desertieren; Catos Beredsamkeit führt die Abtrünnigen wieder unter seine Fahne. Catos Ziel ist jetzt Westafrica, wo in Utica ein starkes republikanisches Heer stationiert ist, dessen Befehlshaber mit König Juba I ein Bündnis geschmiedet haben. Nachdem der Versuch, die Syrte mit Schiffen zu überqueren, an dem tückischen Gewässer gescheitert ist, entscheidet sich Cato zum Marsch. Es folgt ein Exkurs über die Geographie Libyens, seiner Zugehörigkeit zu Europa, seinem Klima, seinen Bodenschätzen und Exportartikeln; eine Beschreibung der zu durchquerenden Wüste führt zurück zur Handlung. Die Soldaten müssen einen Sandsturm und folgerichtig großen Durst durchstehen, bis man eine Oase und den Tempel des Jupiter Ammon erreicht. Der anschließende Schlangenexkurs bringt einen Entstehungsmythos, dann folgt ein 34 Verse umfassender Katalog in Libyen anzutreffender (Gift-)Schlangenarten. Diese Aufzählung bildet das Vorspiel für die Schilderung einer Reihe exemplarischer Todesfälle durch Schlangenbiß unter den Soldaten. Die Lage entspannt sich erst, als der Zug auf das Volk der Psylli trifft, die nicht nur selbst gegen Schlangengift immun sind, sondern sich auch auf die Rettung Gebissener verstehen. Schließlich erreicht Cato mit seinen Soldaten die Leptis und richtet ein Winterlager ein. In den letzten knapp 160 Versen wechselt die Erzählung zurück zu Caesar, der nach einem Besuch bei den Ruinen Troias sich auf die Jagd nach Pompeius begibt. Einem Gerücht folgend, segelt er nach Ägypten. Dort wird ihm von einem Lakai des Königs Pompeius' Haupt überreicht. Buch IX endet damit, wie Caesar Trauer heuchelt und ein ordentliches Leichenbegängnis für seinen ehemaligen Widersacher anordnet.




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Sprachliche Schwierigkeiten in Buch VIII

VIII 229--232

... tamen omnia uincens
sustinui nostris uos tantum desse triumphis,
solusque e numero regum telluris Eoae
ex aequo me Parthus adit.

"Dennoch, obwohl ich überall siegte, hielt ich es aus, daß ihr als einzige unter meinen Triumphen fehltet; und als einziger aus der Zahl der östlichen Könige, tritt mir der Parther als Ebenbürtiger entgegen."

Es sind die schon bekannten Lucan'schen Sprachschwurbel, die hier in besonderer Umständlichkeit auftreten. Es geht los mit dem Verb sustinui "hielt stand; ertrug; unterstützte", mit Objektsatz "ertragen, aushalten; auf sich nehmen", dessen Bedeutung man schon arg strecken muß, um noch einen plausiblen Sinn aus der Passage zu ziehen. desse triumphis "den Triumphen fehlen", damit ist gemeint, bei den Triumphen der Gegner nicht dabeigewesen zu sein, also nicht unter die Besiegten zu zählen; "davongekommen sein; unbesiegt geblieben sein". ex aequo adire "als Ebenbürtiger gegenüberstehen", das könnte man sicher auch einfacher haben. (Aber dann brauchte man auch keinen Lucan mehr zu lesen, sondern könnte mit der Zusammenfassung der Pharsalia in leichter Sprache vorlieb nehmen.)

VIII 232ff

... nec munere Magni
stant semel Arsacidae; quis enim post uolnera cladis
Assyriae iustas Latii conpescuit iras?

"Und nicht (nur) einmal blieben die Arsaciden aufrecht stehen; denn wer hat nach dem Trauma der Niederlage bei Carrhae den gerechten Zorn der Römer bezähmt?" Hier liegt die Schwierigkeit darin, auf die Ergänzung der Fokuspartikel nur zu kommen. Das Latenische kennt durchaus Fokuspartikeln, sie finden aber nur äußerst sparsam Anwendung. Warum, wissen die Götter.

VIII 226f

crederet hoc Magnus, pacem cum praestitit undis,
et sibi consultum? ...

"Hätte Magnus das geglaubt, daß er, als er Frieden schuf auf dem Meer, für sich selbst gesorgt haben würde?" Der Konjunktiv Imperfekt crederet stellt eine formelhafte Wendung dar, "hätte glauben können, hätte wohl geglaubt", hier als Variante von crederes "man hätte glauben können, daß ...", das Lateinische bevorzugt in dieser Wendung den Irrealis der Gegenwart, warum auch immer. Das cum ist hier ein sogenanntes cum identicum "indem, dadurch daß", "indem er auf dem Meer Frieden schuf". Der Form nach ist consultum (esse) Infinitiv Perfekt, also vorzeitig. Aber vorzeitig zu was? Doch nur zum Irrealis crederet "hätte geglaubt": "Hätte Magnus geglaubt, daß für ihn selbst gesorgt worden war, indem er ..." Wir würden hier im Deutschen wohl die etwas schräge Form "für sich selbst gesorgt haben würde" nehmen. Pompeius hat ja tatsächlich für sich selbst gesorgt, aber das wird erst in der Zukunft offenbar, dann nämlich, wenn die später Wirkung sich zeigt und die Folgen der Tat seiner Jugend sich als segensreich herausstellen (herausgestellt haben werden?). Tempora sind manchmal komische Erscheinungen.

VIII 311ff

quod si nos Eoa fides et barbara fallent
foedera, uolgati supra commercia mundi
naufragium fortuna ferat

"Wenn also die Treue des Ostens und die Verträge mit den Barbaren nicht halten, was sie versprechen, dann wird das Schicksal den Schiffbrüchigen über die Verkehrswege der bekannten Welt hinaus forttragen."

Mit naufragium meint sich Pompeius als Redner selbst, erst dann ergibt die Stelle überhaupt Sinn.

VIII 314ff

... sat magna feram solacia mortis
orbe iacens alio, nihil haec in membra cruente,
nil socerum fecisse pie. ...

"Werde ich angesichts des Todes den zufriedenstellenden Trost haben, wenn ich in einer fremden Weltregion tot darniederliege, daß mein Schwiegervater weder seine Wut an meinem Leichnam auslassen noch ihm die letzte Ehre erweisen kann." Hier ist es die Komplexität des Gedankens selbst, der zusammen mit der äußerst knappen Andeutung cruente und pie, die jeweils die Schändigung des bzw. Ehrerweisung gegen den Leichnam zusammenfassen, das Verständnis der Passage erschwert.

VIII 553--556

non domitor mundi nec ter Capitolia curru
inuectus regumque potens uindexque senatus
uictorisque gener, Phario satis esse tyranno
quod poterat, Romanus erat

"(Auch als) Nicht-Bezwinger der Welt, und nicht dreimal auf dem Wagen um den Kapitol Gefahrener, oder Herr über Könige oder Retter des Senats oder Schwiegersohn des Siegers, was dem Ägyptischen König genug hätte sein können, er war (immerhin) ein Römer." Das ergibt auch auf deutsch wenig Sinn. Hier muß kräftig ergänzt und gedreht werden, damit deutlich wird, was Lucan meint: Romanus erat, quod non domitor ... poterat satis esse tyranno.

"Selbst wenn (Magnus) nicht der Bezwinger der Welt gewesen, nicht auf dem Triumphwagen um den Kapitol gefahren worden, nicht der Retter des Senats und nicht der Schwiegersohn Caesars gewesen wäre, so wäre er doch immerhin eines noch, und das wäre eigentlich schon genug für einen König der Ägypter: ein Römer."

(Der Indikativ des Modals kann hier wieder als Irrealis wiedergegeben werden: "hätte für einen ägyptischen König genug sein können")





Pompeius gibt dem Drängen seiner ungeduldigen Soldaten, dem Drängen der Verbündeten nach, obwohl er weiß, daß es ein Fehler ist, die Schlacht zu suchen. Man bekommt den Eindruck, der Mann ist müde, er will es hinter sich haben. Er glaubt nicht mehr an einen Sieg, gleich ob er jetzt in die Schlacht geht oder die Auseinandersetzung weiter aufschiebt. Einmal muß es ja doch sein, also warum nicht jetzt. Das ganze noch vor dem Hintergrund des Traumes, der, wiewohl dem Träumenden einen Triumph vorspielend, eine melancholische Wirkung gehabt haben dürfte. Oder die Mutmaßungen der Erzählstimme über den Traum werden von Pompeius geteilt: der Traum ist ein schlechtes Zeichen, er zeigt, was nicht mehr ist, es ist sozusagen ein ironischer Traum.

Schließlich ergreift noch Cicero (der Anwalt, ehemalige Consul und Senator hat zusammen mit Pompeius Italien verlassen, als Caesar auf Rom marschierte) das Wort und versucht Pompeius in einer flammenden Rede anzustacheln. Doch außer Redetricks hat er nicht viel zu sagen. Seine Argumente für eine Schlacht sind: Pompeius ist vom Glück begünstigt; der Zustand, in den Caesar die Welt gestürzt hat, ist unhaltbar, muß beendet werden; die von Caesar bislang unterworfenen Völker wollen befreit sein. Das ist alles. Was will man auch von einem Anwalt und Politiker erwarten? Strategische Überlegungen gewiß nicht. Nicht nur hat Cicero keine sachlichen Argumente, er greift auch noch zu üblen rhetorischen Kniffen. Hier ist der erste (71):

... adfusi uinci socerum patiare rogamus.

"Dir zu Füßen bitten wir dich: Laß zu, daß dein Schwiegervater (= Caesar, dessen Tochter Iulia war bis ihrem Tod 54 v. Chr. Pompeius Ehefrau) besiegt wird."

Die Präsupposition der Formulierung ist: Der Sieg liegt in deiner Hand, du mußt ihn nur zulassen. Ein Wink von dir, und Caesar ist nicht mehr.

humani generis tam longo tempore bellum
Caesar erit? merito Pompeium uincere lente
gentibus indignum est a transcurrente subactis.

"So lange Zeit wird Caesar Krieg für das Menschengeschlecht bedeuten? Zu Recht sind die Völker, die quasi im Vorbeigehen unterworfen worden sind, empört darüber, daß Pompeius so langsam siegt."

Auf gut Deutsch: daß Du, Pompeius, so ein Lahmarsch bist, während Caesar all die Völker en passant erledigt hat. Das ist kein Argument, das ist ein Appell ans Ehrgefühl. Kann man machen, fein ist das nicht. In dieselbe Kerbe schlägt der nächste Vers:

quo tibi feruor abit aut quo fiducia fati?

"Wo ist dein Biß geblieben, wo dein Vertrauen ins Schicksal?"

Früher warst du nicht so ein Schlappschwanz.

Der nächste Trick: Rechtmäßigkeit und Durchsetzungskraft miteinander verwechseln. Cicero tut so, als genüge es, die rechte Sache zu vertreten (also die Sache des Senats von Rom), denn die Götter können ja wohl nicht zulassen, daß die gerechte Seite unterliegt. (Können sie aber eben doch.)

Zu guter Letzt noch ein suggestives Bild: Pompeius solle aufpassen, daß die Soldaten nicht ohne ihn in die Schlacht zögen und ihn allein zurückließen. pudeat vicisse coactum "es ist schmachvoll, zum Siegen gezwungen zu werden." In diesem grotesken Bild steht Pompeius noch unter dem allerletzte Gefreiten. Das Heer nimmt die Sache in die Hand, die Soldaten, allesamt mutiger als Pompeius, siegen ohne ihren Feldherrn. Ja, ist denn das noch Pompeius' Sieg? Man muß nicht glauben, daß Pompeius solche Tricks nicht durchschaut. So zwingend das Bild des Heeres, das seinem Feldherrn vorausläuft, auch ist, so unwahrscheinlich und hergeholt ist es auch. Damit kann man vielleicht ein Schwurgericht überreden, keinesfalls aber einen Gnaeus Pompeius. Wenn Pompeius sich schließlich zum Gefecht durchringt, so ist das gewiß nicht die Leistung von Cicero und seiner Demagogie.





Mehr Lucan (Anfang Buch VII)

Segnior, quam lex aeterna vocabat. Ein schlechtes Zeichen: Die Sonne sträubt sich, über dem Ort des Geschehens (des vergangenen wie des zukünftigen) aufzugehen. Oder sind es noch die Nachwirkungen des Zauberbanns der Hexe? Lux rapta, das geraubte Licht, klingt noch nach dem zurückgehaltenen Tag im Ausklang des VI. Buchs. Doch es hat den Anschein, die Sonne habe auch selbst die Absicht, es über Thessalien nicht allzu hell werden zu lassen, wenn es nämlich heißt: ne Thessalico purus luceret in orbe "damit er (Phoebus oder Titan, die Sonne) nicht rein [von Wolken ungetrübt] über dem thessalischen Erdkreis leuchte."

An diesem Morgen, dem letzten des "glücklichen Abschnitts seines Lebens", hat Pompeius einen Traum. Darin sieht er sich selbst in Rom im Theater sitzen und die Zuschauermenge ihm applaudieren und zujubeln. Sei es, kommentiert die Erzählstimme, daß sein Geist am Ende der guten Zeiten, beunruhigt von den Sorgen um das Bevorstehende, ihm noch einmal vergangene Momente des Glücks und Triumphs vorspielt; sei es, daß die momentane Ruhe ihm auf dem Umweg über das Gegenteil dessen, was eintreten wird, den künftigen Jammer prophezeit; oder sei es, daß das Schicksal ihm ("dir", die Erzählstimme schwenkt hier in eine Apostrophe um) noch einmal im Traumgesicht das in der Wirklichkeit für immer versagte Rom schenkt.

Natürlich "weiß" die Erzählstimme schon, wie die Geschichte ausgeht; aber zum einen haben wir es hier mit einem Epos zu tun, und auch wenn dieses keinen mythologischen Stoff behandelt, so zum andern doch einen Stoff, der den Lesern oder Zuhörern bekannt ist. Schließlich geht es beim Epos um das Wie des Erzählens, nicht um das Was. Der Epiker kann vielleicht Handlungsmotive variieren, Charaktere umzeichnen, Handlungen neu bewerten. Keinesfalls kann er die Handlung verändern, etwa Hektor im Kampf gegen Achill siegen, die Trojaner Helena dem Menelaos zurückgeben oder Odysseus als ersten vom Kyklopen gefressen werden und einen der Gefährten Penelope am Ende ehelichen lassen. Wenn Lucan für sein Epos einen historischen Stoff wählt, erhebt er ihn sozusagen zum Mythos. Er könnte Pompeius als Erzgauner, Caesar als Lichtgestalt darstellen (macht er nicht), er könnte Caesar als ein von Zweifeln zerfressenen Schwächling darstellen, der nur mit Hilfe von Marcus Antonius erfolgreich war, oder er könnte aus Pompeius ein Großmaul und einen Angsthasen machen -- was er nicht kann: Pompeius bei Pharsalos siegen lassen. Das wäre zwar interessant für uns zu lesen, gerade auch im Hinblick auf die Frage, wie die Zeitgenossen Lucans über alternative Ausgänge der geschichtlichen Ereignisse ihrer eigenen Zeit spekulierten, und damit auch, wie sie die Möglichkeiten und Zwänge, die treibenden und hemmenden Kräfte ihres Äons beurteilten: Was sie für möglich, wahrscheinlich, unmöglich hielten. Und was sie hofften oder träumten. Nur leider haben wir so ein Werk nicht, denn die alternative history war noch nicht erfunden. Vielleicht war sie es auch, und es ist nur keins dieser Werke auf uns gekommen. Schade.

Jedenfalls: Lucan oder die Erzählstimme weiß, was kommt, und sie macht keinen Hehl daraus, daß es für Pompeius nicht gut ausgehen wird. Und da wir gerade von Alternativen gesprochen haben: Für die Erzählstimme scheint klar, daß Pompeius, wenn er jetzt die Schlacht sucht, einen Fehler macht. Daß die Katastrophe von Pharsalos also nicht unvermeidbar war. Verse wie diese machen das deutlich (VII 58f)

hoc placet, o superi, cum uobis uertere cuncta
propositum, nostris erroribus addere crimen?

"Habt ihr also, ihr Götter, da ihr nunmal den Vorsatz faßtet, kein Stein auf dem anderen zu lassen, unseren Irrtümern auch noch Verfehlungen hinzufügen wollen?"

Oder hier, als Cicero (ja genau, der) dem Pompeius wegen dessen Unentschlossenheit die Leviten liest und "seine Beredsamkeit der schwachen Sache Stärke verleiht" (VII 67):

addidit inualidae robur facundia causae.

Und hier (45--50):

uicerat astra iubar, cum mixto murmure turba
castrorum fremuit fatisque trahentibus orbem
signa petit pugnae. miseri pars maxima uolgi
non totum uisura diem tentoria circum
ipsa ducis queritur magnoque accensa tumultu
mortis uicinae properantis admouet horas.

"Die Sonne hatte die Sterne überwunden, da begann die Menge im Lager, durcheinander zu rufen und zu schimpfen und verlangt nach dem Signal zur Schlacht. Das Fatum reißt den Erdkreis mit sich; und der größte Teil des erbarmungswürdigen Fußvolks, der das Ende dieses Tages nicht erleben wird, beklagt sich rings um die Zelte, und indem sich der Eifer der Menge hochschaukelt, beschleunigt sie noch die heraneilende Stunde des unmittelbar bevorstehenden Todes."





Mehr Lucan (und Ende von Buch VI)

Erichtho ruft also die Seele des gefallenen Soldaten in den Körper zurück. Das klappt nicht auf Anhieb, die Seele wehrt sich, sie hat Angst, in den verwundeten Leib zurückzukehren und nicht sterben zu können. Verständlich. Aber es hilft nichts, die Hexe greift zu starken Verfluchungen, und langsam kommt, na ja, nicht Leben, aber zumindest Bewegung in den Leichnam (VI 750--762):

protinus astrictus caluit cruor atraque fouit
uolnera et in uenas extremaque membra cucurrit.
percussae gelido trepidant sub pectore fibrae,
et noua desuetis subrepens uita medullis
miscetur morti. tunc omnis palpitat artus,
tenduntur nerui; nec se tellure cadauer
paulatim per membra leuat, terraque repulsum est
erectumque semel. distento lumina rictu
nudantur. nondum facies uiuentis in illo,
iam morientis erat: remanet pallorque rigorque,
et stupet inlatus mundo. set murmure nullo
ora astricta sonant: uox illi linguaque tantum
responsura datur. ...

"Sogleich wird das gestockte Blut warm, wärmt auch die schwarzen Wunden, beginnt durch die Adern zu laufen und erreicht die äußeren Gliedmaßen. Unter dem eiskalten Herzen zucken die durchbohrten Eingeweide, ins Mark kriecht verlerntes Leben zurück und mischt sich in den Tod. Jedes Gelenk bebt, die Muskeln spannen sich; aber der Leichnam hebt sich nicht allmählich mit seinen Gliedern vom Boden, sondern steht, wie von der Erde abgestoßen, mit einem Satz aufrecht. Weit reißt er die Augen auf. Noch ist sein Antlitz nicht das eines Lebenden sondern eines Sterbenden: es bleiben ihm die Blässe und die Starre. Daß er der Welt zurückgegeben worden ist, erschreckt ihn. Doch kommt kein Laut über die steifen Lippen, denn Stimme und Sprache sind ihm nur zum Antwortgeben verliehen."

Der Rest von Buch VI besteht aus den Weissagungen der zurückgeholten Seele. Nebenbei erfährt man ein wenig über die Geographie der Unterwelt. Da gibt es zwei Bereiche, die Gefilde der Rechtschaffenen, der Römer von tadelloser Moral, deren Seelen in ewigem Glück leben, und, na ja, auf der anderen Seite das Ghetto der Schurken. Da es in der Welt der Lebenden derzeit eher schurkisch als moralisch integer zugeht, beklagen die Rechtschaffenen Decier, Curier, Camillus, Sulla (ausgerechnet der!), Scipio, Cato das Schicksal der vom Bürgerkrieg zerrütteten Welt, als einziger unter den Seligen freut sich ein gewisser Brutus, vermutlich deshalb, weil sein ferner Nachfahre in dessen moralisch-historische Fußstapfen treten und seinerseits (et tu, Brute!) einen Tyrannen beseitigen wird, wenn auch auf lange Sicht nicht erfolgreich. Auf der anderen Seite, im Ghetto der Schurken, frohlocken Catilina, die Marier, Cetheger, Druser, die Gracchen (ausgerechnet die!) und andere über die Verhältnisse draußen (aeternis chalybis nodis et carcere Ditis / constrictae plausere manus "Die von der ewigwährenden Stahlfessel und vom Kerker des Dis gebundenen Hände applaudieren"). Düster ist, was der Tote zu verkünden hat, und der Trost für den Fragesteller ein bitterer. Der Herr der Unterwelt bereite schon die Folterinstrumente für "den Sieger" vor, während für Pompeius und seine Familie bereits ein Luxuszimmer in den Gefilden der Seligen reserviert sei. Bedeutet: Caesar wird bei Pharsalos siegen. Aber mach dir nichts draus, Sextus. Ist doch viel schöner, später in der Unterwelt die Gefilde der Seligen bewohnen und Umgang mit Sulla fplegen zu dürfen. Nicht wahr.

Der weitere Rat ist bescheiden. Über Sextus' eigenes Schicksal darf der Tote nichts sagen; Sextus selbst werde es zu gegebener Zeit von den Parzen erfahren. Dort, wo sie, Sextus und sein Vater Gnaeus sich aufhalten, Thessalien, sei bereits der sicherste Ort auf Erden, den sie jemals haben werden. So endet Buch VI:

... sic postquam fata peregit,
stat uoltu maestus tacito mortemque reposcit.
carminibus magicis opus est herbisque, cadauer
ut cadat, et nequeunt animam sibi reddere fata
consumpto iam iure semel. tunc robore multo
extruit illa rogum; uenit defunctus ad ignes.
accensa iuuenem positum strue liquit Erictho
tandem passa mori, Sextoque ad castra parentis
it comes; et caelo lucis ducente colorem,
dum ferrent tutos intra tentoria gressus,
iussa tenere diem densas nox praestitit umbras.

"Nachdem er so das Schicksal verkündet hatte, steht er mit schweigender Miene da und fordert den Tod zurück. Es braucht Zaubersprüche und wirksame Kräuter, damit der Leichnam umfällt, und das Schicksal verbietet es der Seele, einmal gerufen, ein zweites Mal zurückzukehren. Dann schichtet [die Hexe] aus viel Holz einen Scheiterhaufen auf, und der Tote kommt ins Feuer. Nachdem Erichtho den Haufen angezündet hat, läßt sie den jungen Mann, den sie endlich sterben läßt, zurück und begleitet Sextus zum Lager seines Vaters; und während sie beim Aufziehen der Morgenfarbe mit sicheren Schritten zwischen die Zelte treten, zeigt die Nacht, der befohlen war, den Tag zu verhalten, noch ihre dichten Schatten."

Das VI. Buch enthält zwei Großteile. Teil eins behandelt die Ereignisse in Dyrrhachium samt der Aristie des Scaeva. In Teil zwei geht es um die Hexe Erichtho und ihre bzw. des von ihr zurückgeholten toten Soldaten Weissagung.

Noch was zur Sternparallaxe

Das Weltraumteleskop Gaia und ein paar sehr exakte Vermessungen. In der selben Episode geht es um die Entwicklung unserer Milchstraße, wie man sie beobachten und photographieren kann, und um Gravitationslinsen und schwarze Löcher.





Weiter im Lucan

Hexen

Daß es Regionen gibt, die eine besondere Affinität zum Übernatürlichen haben, ist ja bekannt. So gilt beispielsweise in Deutschland der Harz und insbesondere die Gegend um den Brocken als Wohnort und Wirkungsbereich von Hexen. In ähnlicher Weise ist für die römische Literatur das Land der Hexen Thessalien. Bei dieser Festlegung der Region auf die schwarze Kunst hat vielleicht die Figur der Medea eine Rolle gespielt, die ja, Jason, dem Vliesräuber, aus ihrer Heimat Kolchis am schwarzen Meer folgend, nach Thessalien übergesiedelt war, nachdem sie sich, hatte sie doch Jason durch Verrat an ihren Landsleuten geholfen, sich in der Heimat nicht mehr blicken lassen durfte. Jedenfalls ist die Verbindung von Thessalien mit Hexen so eng, daß das Wort thessala "Thessalierin" als Wort für "Hexe" stehen kann. Wie heutzutage nicht anders, ist der Bereich der Magie und des Übersinnlichen in der römischen Literatur von festen Topoi bestimmt. So wie wir heute sofort an ein gewisses blutsaugendes Wesen denken, wenn wir die Begriffe "Spiegel", "Knoblauch", "Sarg" lesen, gibt es auch in der lateinischen Dichtung ein festes Inventar an Eigenschaften, die einer Hexe zukommen. Und so wie keine Vampirgeschichte ohne Fledermäuse, so gibt es keine Hexendichtung ohne die Auflistung der entsprechenden Folklore: Hexen können den Lauf der Gestirne beeinflussen und Flüsse aufwärts fließen lassen; sie können Windstille oder Sturm anordnen und es aus heiterem Himmel blitzen und Donnern lassen.

Der thessalische Schauplatz ruft also geradezu nach einer kleinen Gruseleinlage, und Lucan wäre nicht, der er ist, würde er eine Gelegenheit verstreichen lassen, seine Darstellungsvirtuosität in grausigen Dingen zur vollen Entfaltung zu bringen. Sextus, ein etwas mißratener Sprößling des Pompeius, beabsichtigt, bei thessalischen Magierinnen Auskünfte die unmittelbare Zukunft, insonderheit den Ausgang der erwarteten großen Schlacht gegen Caesar, einzuholen. Hexen statt Pythia, das ist ein bißchen wie Internet statt Tageszeitung oder Pendeln statt Magnetresonanztomographie. Bin gespannt, was das wird. Zunächst, sozusagen zur nervlichen Einstimmung, gibt es einen kleinen Exkurs in Sachen Hexologie. Der Beginnt mit einer Aufzählung der von Sextus verschmähten, gewissermaßen "offiziellen" Auskunfteien -- den griechischen Orakeln, von denen die berühmtesten, Dodona und Delphi, in Thessalien liegen, den römischen Divinationstechniken (Vogel-, Wetter-, Eingeweideschau), sowie aus römischer Sicht entlegeneren Methoden, die babylonische Astrologie etwa. Diese befragt Sextus also alle nicht. Die Aufzählung ist also ein Kontrast zu dem, was jetzt kommt, des Normalen und Erwartbaren zum Gruseligen, Zwielichtigen und auch Verbotenen. Wir haben die höheren Götter ([arcana] supernis detestanda deis, "den höheren Göttern verabscheungswürdige [Geheimnisse]", VI 430f); und wir haben die "die gräßlichen Altäre voller Opfer wilder Tiere", tristis sacris feralibus aras (432); den" Schutz des Dis und der Schatten", umbrarum Ditisque fidem. aut siquid tacitum sed fas erat hieß es bei der Aufzählung der anständigen Orakelmethoden, "oder was halt sonst zwar nicht geheim, aber erlaubt (fas) ist". Hexenwerk ist nicht fas, sondern nefas, womit der Römer alles bezeichnet, was regelwidrig und schädlich ist. Nefas, das ist begrifflich so eine Art haram der römischen Welt.





Die Verse VI 299--313 zeigen eine Besonderheit der lateinischen Modalität, daß nämlich eine einzige modale Form dem Ausdruck der Modalität genügt. So muß ein Modalverb wie posse (aber auch etwa oportet, licet oder ein prädikatives Gerundivum) zum Ausdruck der Kontrafaktizität nicht zusätzlich noch im Konjunktiv stehen ((zumindest gilt das für die Vergangenheitsformen). Im vorliegenden Abschnitt rahmen zwei Instanzen von posse eine Folge von Konjunktivformen: fores, vicisset, flesset, gestasset, pressisset, placasset, caruisset: "wärst gewesen, hätte gesiegt, hätte beweint, hätte getragen, hätte gedrückt, hätte besänftigt, hätte entbehrt" Eingeleitet wird diese Aufzählung von Geschehnissen, die aufgrund einer unerfüllten Bedingung alle nicht passiert sind, durch die Form potuit, das Perfekt von posse: totus mitti ciuilibus armis / usque uel in pacem potuit cruor: ipse furentis / dux tenuit gladios. "Das ganze Blut hätte durch die Klingen des Bürgerkrieges sogar für den Frieden vergossen werden können; doch der Anführer selbst hielt die rasenden Schwerter zurück." ("Du, Rom, wärst glücklich und frei von Königsherrschaft gewesen etc.", geht es dann weiter, im Konjunktiv) Gemeint ist, daß Pompeius das Kriegsglück nicht genutzt und die Gelegenheit zum Sieg hat verstreichen lassen. Ich habe hier übersetzt mit "hätte können", die Form aber ist Indikativ, "konnte". Für das Lateinische ist das bereits reine Möglichkeit, wenn nicht sogar Irrealität: Aus dem Können folgt kein Sein. Insofern reicht dem Dichter hier die Feststellung dieses Könnens, als Feststellung einer unverwirklichten Möglichkeit: Pompeius konnte damals ja tatsächlich siegen, hat es aber nicht getan. Man neigt im Deutschen hier dazu, die unverwirklichte Möglichkeit noch durch den Konjunktiv zu unterstreichen, obwohl das logisch betrachtet überflüssig ist. Denn das Imstandesein an sich ist ja eine Tatsache. Den Indikativ bei dynamischer Modalität im Deutschen nehmen wir eigentlich nur, wenn es um intrinsische, von Verwirklichungsinstanzen unabhängige Aussagen geht, also etwa Mit zwanzig konnte ich die hundert Meter in zehn Sekunden laufen. Oder, Bei klarem Wetter konnte man vom Feldberg den Alpenrand sehen. Gleich, ob man den Alpenrand einmal sah oder niemals, ob man überhaupt auf dem Feldberg war, man konnte den Alpenrand sehen, das Gebirge war sichtbar, es zu sehen war, unabhängig von der Verwirklichung, möglich: eine Möglichkeit de dicto, sozusagen. Anders, wenn jemand auf den Feldberg steigt (Möglichkeit de re oder facto), sich aber nach Norden wendet und keinen Blick nach Süden tut: Dann würden wir sagen, Du hättest die Alpen sehen können (oder, Du hättest sie gesehen), nicht aber, Du konntest die Alpen sehen.





Lucan, V 246ff

... seu, praemia miles
dum maiora petit, damnat causamque ducemque
et scelere inbutos etiamnunc uenditat enses.

"... oder sei es, daß, indem sie höhere Entlohnung fordern, die Soldaten Sache und Feldherrn verraten und ihre bereits vom Verbrechen befleckten Schwerter abermals zum Verkauf anbieten." -- Aus solchen Stellen wird deutlich, welche Haltung die Erzählstimme zum Bürgerkrieg einnimmt. Freilich ist noch nicht ausgemacht, daß die Erzählstimme es auch mit Pompeius hält.

249ff

haud magis expertus discrimine Caesar in ullo est
quam non e stabili tremulo sed culmine cuncta
despiceret staretque super titubantia fultus.

Es geht eben lateinisch so manches, was deutsch nicht geht. "Aus keiner Klemme konnte Ceasar besser ersehen, aus einer wie nicht stabilen sondern schwankenden Höhe er auf alles hinabblickte, etc." Auf Deutsch müßte man vermeiden, einen indirekten Fragesatz mit wie (Peter begriff, in einer wie schwierigen Lage er sich befand) und einem negierten Adjektiv zu konstruieren: *Peter begriff, in einer wie nicht leichten Lage er sich befand. Wir können uns bei der Übersetzung damit behelfen, daß wir ein Antonym zum ursprünglichen Adjektiv suchen und die Verneinung fallen lassen, also etwa "unsicher" für non stabilis: "aus einer wie unsicheren und schwankenden Höhe". Der Satz ist auf Deutsch indes immer noch holprig, weil wir indirekte Fragen mit wie nicht gerne aus einem Attribut heraus bilden. Das Ergebnis einer Operation, die aus einem Aussagesatz wie Caesar schaute aus einer unsicheren Höhe herab. das unsicher in unsichere Höhe zum erfragten Element einer indirekten Frage macht, ist immer holprig. Besser ist es, man baut den Satz so um, daß eine Aussage mit prädikativem Adjektiv entsteht, A war b, die Höhe war unsicher: "Caesar begriff, wie unsicher und schwankend die Höhe war, aus der er auf alles hinabblickte"