Das Jahr ist angesprungen, der Motor dröhnt, die Kolben stampfen. Los geht's, mit Volldampf in die Zukunft, die man lieber erst gar nicht kennenlernen mag. Gestern im Büro den Kalender weggeworfen. Das Blatt zeigte den 12.3.2020, ein Donnerstag. Letzter regulärer Arbeitstag. Damals war die Vokabel in Präsenz noch unbekannt, und daß ich weder am folgenden Montag, noch Dienstag, noch Mittwoch, daß ich die ganze Woche nicht und auch den ganzen Monat nicht mehr ins Büro gehen würde; daß ich erst am Ostersonntag eine kurze Stippvisite machen würde, bei der ich den Kalender (aus Trotz? Aus Sturheit? Jedenfalls aus dem zähneknirschenden Vorsatz heraus, es erst zu tun, wenn ich wieder einen normalen Bürotag hätte, der Frage ausweichend, wen ich denn bitte mit dieser Aktion zu strafen gedächte) auch nicht aufs aktuelle Datum brachte -- das war an diesem Donnerstag (jedenfalls für mich Vogel Strauß aus der subterranen Perspektive) nicht abzusehen, nicht einmal denkbar. Daß ich gar nicht mehr dazu kommen würde, weil die Zeit diesen Kalender verschlingen würde, und immer noch nichts ausgestanden wäre, das wäre allenfalls Stoff für Albträume gewesen. Und da sind wir nun. War es eine Vorahnung, die mich bei der Kalenderbestellung für 2021 den kleinen Wandkalender vergessen ließ? Was da jetzt über meinem Schreibtisch hängt, ist eine Jahresübersicht 2021, lauter unangebrochene Tage; aber kein Marker fürs aktuelle Datum, dessen Aktualisierung ich, als wollte ich die losstampfende Zeit auf Pause stellen, noch halsstarrig verweigern könnte.