Unterhalb des schmalen Wanderwegs, etwa zehn Meter den Hang hinab, liegt ein Gartengrundstück in der Sonne. Dort geht, gerade als ich oben vorbeikomme und zufällig hinunterschaue, eine Frau mit einem Tablett in der Hand vom Haus zur gegenüberliegenden, in Büsche geschmiegten Sitzgruppe. Auf dem Tablett leuchtet ein Teller mit Obst, aufgeschnittene gelbe und rote Früchte, und in einem schlanken, hohen Glas schwappt, von den Schritten bewegt, eine rotbraune Flüssigkeit, es könnte Tee sein, angesichts des warmen Frühlingstages wahrscheinlich Eistee. Das seltsame Gefühl der Gleichzeitigkeit von allem, und daß auch da unten, in einer von mir nur beobachtbaren, aber letztlich fremden, unbetretbaren Welt fremder, unbetretbarer Gedanken, Geschichten und Absichten, dieselben physikalischen Gesetze gelten wie für mich, der ihnen zehn Meter weiter oben und von der Frau völlig unbemerkt, ebenso unterworfen bin wie Tee, Frucht, Frau und Licht, das sich auf dem Tablett spiegelt. (18.4.2020)