Der gewaltige Überdruß an allem, was mit dem Virus zu tun hat. Die Allgegenwart der sprachlichen Reflexe der Pandemie (um nur die häufigsten zu nennen: „Mund-Nasen-Bedeckung“, „Abstands-“, „Hygiene-“ oder, der Gipfel der Dämlichkeit, „Coronaregel“, was soll das sein, ein Krönungsprotokoll?) erzeugen einen Widerwillen wie ein nervtötendes, unregelmäßig erklingendes Geräusch, dessen Ursache man zwanghaft auf den Grund gehen muß, um es zum Schweigen zu bringen. Es gibt Tage, da verspürt man das dringende Bedürfnis, laut schreiend wegzulaufen. Aber wohin? Es ist ja überall dasselbe. Die Wörter dringen ins Unterbewußte ein wie lexikalische Parasiten, wie Ohrwürmer einer verhaßten Melodie, die gerade deshalb in Dauerschleife im Ohr bleibt, weil man sie nicht ausstehen kann.