Die Paarhufer (Artiodaktyla) (die so heißen, weil sie eine gerade Zehenzahl haben, also zwei oder vier), Schwestergruppe Unpaarhufer (Perissodaktyla), umfassen die Untergruppen der Flußpferde-und-Wale (Flußpferde sind wahrscheinlich enger mit den Walen verwandt als andere Paarhufer), Wiederkäuer (Ruminantia), Schweineartige (Suina) und die Schwielengänger (Tylopoda, das sind die Alt- und Neuweltkamele). Die Kamele käuen zwar wieder, sind aber aus anderen Gründen keine Ruminantia; ihr Wiederkäuen ist das Ergebnis konvergenter Evolution, wie der Vergleich des Aufbaus ihres Magens und der Mägen der echten Ruminantia zeigt. Es gibt also Wiederkäuer, die wiederkäuen, und Tiere, die wiederkäuen, aber keine Wiederkäuer sind. Die Gruppe der Ruminantia ist wohl die mit der größten Vielfalt innerhalb der Paarhufer. In ihr finden sich die Stirnwaffenträger (Pecora) und die sogenannten Hirschferkel. Erstere unterteilt die Systematik in Giraffenartige, Hirsche, Hornträger (hierhin gehören Rinder, Schafe, Ziegen ... aber auch Gazellen) sowie die Gabelhornträger (Gabelböcke). Bei den Hirschen sind Hirsche im weiteren Sinne (Cervidae, mit den Untergruppen Cervinae und Capreolinae) und Hirsche im engeren Sinne zu unterscheiden. Hirsche im engeren Sinne haben den Systematikpfad Cervidae/Cervinae/Cervini/Cervus. Innerhalb der Capreolinae (Trughirsche), der Schwestergruppe der Cervidae innerhalb der Hirsche s.l. findet sich auch unser gewöhnliches Reh (Capreolus capreolus) mit dem Systematikpfad Capreolinae/Capreolini/Capreolus. Übrigens gehören auch der Elch und das Ren zu den Capreolinae, und zwar als Tochtergruppe der Schwestergruppe (N.N.) der Capreolini, sind also Cousins der Rehe -- und damit näher mit unserem heimischen Reh als mit dem heimischen Rothirsch (Rothirschen?) verwandt. (--> Abteilung Jetzt-müßte-ich-mir-das-nur-noch-merken)
gladius dissuasor iusti (Luc. IV 248) -- klingt fast so, als habe das Schwert einen eigenen Willen, eine eigene katastrophische Absicht. Dahinter steckt wohl die Einsicht, daß Gewalt eine Eigendynamik besitzt; ist erst einmal die letzte Hemmschwelle überwunden, tötet es sich von ganz allein, dum feriunt, odere suos, animosque labantis Confirmant ictu, während sie zuschlagen, beginnen sie, die ihren zu hassen, und ihren schwankenden Sinn stärken sie mit jedem Schlag. -- Im übrigen verstehe ich nicht ganz die Rhetorik des Petreius, und wie dessen etwas dürre Rede es schafft, die eben wiederverbrüderten Soldaten zu neuem Haß aufeinander anzustacheln. Der Verweis, sie hätten Pompeius, der nichtsahnend am Rand der Welt nach Verbündeten suche und noch nicht ahne, daß die Verbrüderung ihn schon aufgegeben habe, verraten, klingt ja nicht schlecht; aber kann das in den Augen der Soldaten überzeugen, daß es besser ist, den Kumpanen zu erschlagen, als den fernen Heerführer zu verraten? Frieden gegen Freiheit, darauf basiert das zweite Argument. non hoc civilia bella, Ut vivamus, agunt, der Bürgerkrieg geht nicht darum, zu überleben. Sondern? Unsere Freiheit wird niemals der Preis und der schändliche Gegenwert für unsere Rettung sein. Wir werden in die Sklaverei verschleppt unter dem Anschein (nomen) der Freiheit. Nie, so der Gedanke weiter, würden Menschen Erz für Waffen schürfen, nie Wehrmauern bauen, nie Flotten übers Meer schicken, wenn Frieden gegen Freiheit käuflich wäre. Nun, große Worte. Und die Brüderlichkeit? In dieser Stelle geht es wieder einmal um die Frage nach dem Wert des Einzelnen (Frieden) gegenüber dem Wert der Gesellschaft (Freiheit), oder anders ausgedrückt: Petreius beschwört einen Wert, von dem der einzelne Soldat nicht das geringste zu gewinnen hat. Ob der Soldat unter der Res Publica Libera dient oder unter einem Tyrann, ergibt wenig Unterschied. Wobei Freiheit, könnte man sagen, weder von einem Sieg Pompeius' noch von der Durchsetzung Caesars zu erwarten ist. Was der kaiserzeitliche Leser Lucans in seiner Position der Rückschau sehr wohl weiß.
Wie verschiebt man ein ganzes Sonnensystem? Hier wird's erklärt.