Im Kluge Bruder nachschauen wollen und bin erst einmal an der Codierung gescheitert. Eine zweite Suche im Katalog der USB Köln führte auf einen Volltext, was weniger schick, aber immerhin brauchbar ist. Dort die idg. Wurzel *bhrá:tor- gefunden.
Verners Gesetz: die infolge der ersten (germanischen) Lautverschiebung aus idg. *p, *t, *k, *kʷ entstandenen *f, *þ, *χ, *χʷ wurden stimmhaft, sofern der grundsprachliche Akzent folgte. Ging der Akzent voraus, blieben sie stimmlos. Stimmlose Frikative werden in der zweiten (hochdeutschen) Lautverschiebung zu stimmhaften Plosiven, also b, d, g; während stimmhafte Frikative zu stimmlosen Plosiven werden. Dt. Vater geht auf idg *ph₂té:r, Bruder, wie ich nun weiß, auf *bʰrá:tor- zurück. Gemäß den Akzentverhältnissen wurde der Frikativ im Falle des Vaterworts stimmhaft, und dann zu einem stimmlosen Plosiv t. Im Falle von Bruder war's umgekehrt: Der Akzent ging voran, der Frikativ blieb stimmlos und wurde zu einem stimmaften Plosiv d. Voilà.
Es gibt nicht eine Skylla, sondern deren zwei, die allerdings immer wieder miteinander in Verbindung gebracht werden. Die eine Skylla ist die Tochter der Nymphe Krataiis und wird vom Meeresgott Glaukos vergeblich umworben. Dieser wendet sich in seinem Liebeskummer an Circe, sie möge ihn von seiner Liebe heilen. Circe ist allerdings selbst in Glaukos verliebt und vergiftet aus Eifersucht der Skylla das Badewasser. Nach dem Bad wachsen der Kontrahentin aus dem Unterleib sechs Hundeköpfe und zwölf Hundefüße. Fortan lebt sie der Charybdis gegenüber auf einem Felsen in der Meerenge zwischen Italien und Sizilien und ernährt sich von unvorsichtigen Seefahrern (--> Odysseus). Die zweite Skylla ist die Tochter des Königs Nisos von Megara. Als diese Stadt von König Minos von Kreta belagert wird, verliebt sich Skylla in den feindlichen Anführer, verrät ihre Stadt und wird zum Dank dafür von Minos an ein Schiff gebunden und übers Meer geschleift. Anderen Quellen zufolge stürzt sich sich von einem Felsen. Jedenfalls wird sie in einen Vogel (oder Fisch) namens Kirris verwandelt. Ovid, Fasti IV 500, vermengt beide Skyllae, indem er von dem Meerungeheuer als den Nisei canes, also den Niseischen Hunden, spricht, als wäre Skylla-Tochter-des-Nisos in das nämliche Meerungeheuer verwandelt worden, zu dem Skylla-Opfer-der-Circe wurde. Solche Verweise auf Nisos im Kontext des Meerungeheuers findet man auch bei Homer.