Im Zuge der Pandemie treten gewisse unappetitliche Details der Funktionsweisen des menschlichen Atemwegsystems und der menschlichen Mundwerkzeuge ins Bewußtsein, über die wir bislang in fröhlicher Ignoranz befangen sein durften. Es ist zu hoffen, daß wir dieses Wissen wieder verlernen, sobald alles ausgestanden ist. Sonst könnte eine ganz neue Kultur und Ordnung des Ekels heraufdämmern und Spuckschutz und Atemmaske so selbstverständlich werden wie jetzt schon Einwegkanülen, Papiertaschentücher, Eßbesteck, Toiletten mit Wasserspülung, oder daß Hotelbetten für jeden neuen Gast frisch bezogen werden.






Gute Idee. So wie das auf den Boden spucken im Zuge der Tuberkulose abgeschafft wurde, stand im Museum neben einem öffentlichen Spucknapf geschrieben.


Ich hoffe nicht, daß das Zeigen von Mund und Nase einmal ähnlich barbarisch wirken wird wie das Ausspucken.

Andererseits wird es dann eben genau das sein: barbarisch. Wir werden es dann nicht als Verlust, sondern als zivilisatorische Errungenschaft auffassen. Und entsetzt zurückfahren, wenn uns jemand mit bloßem Mund anspricht.


Man könnte ja transparente Masken überlegen - alles antiseptisch. Aber die Kultur wenn man selbst krank ist die Umgebung zu schützen, Grippe oder Erkältung hat, finde ich schon ansprechend.


Ha! Daß die erste Reihe im Geschichtsunterricht nicht nur textlich berieselt wurde, haben wir direkt nach dem Abi schon wieder vergessen.


Mir würde es schon reichen wenn nicht mehr Jedermann nach dem Kneipenbesuch hier seine Stange Wasser in die Ecke stellte und dann was von Prostataoperation nuschelte.


Machen die das? Das ist allerhand!

Aber da sieht man mal, wie sich die Gepflegtheit als Gepflogenheit durchsetzt. Vor fünfhundert Jahren schüttete man die Nachttöpfe noch auf die Straße. Heute darf man nicht einmal mehr auf die Straße niesen.